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KOPF+ZAHL

Die Wissenschaft hat festgestellt ... es gibt Wichtigeres als Geld.

Im Interview mit einem Glücksforscher finde ich heraus: Geld macht glücklich. Aber nur, bis ein gewisser Wohlstand erreicht ist. Von einem Werbeguru lasse ich mir erklären, wofür wir dieses Geld dann aus welchem Grund wieder ausgeben.

Ich spreche mit Menschen aus Wissenschaft und Wirtschaft - und schreibe darüber, wo die Made den Speck zu finden glaubt (und wem er gehört). In Porträts und Features taste ich mich an Karrierewegen entlang, suche Ideen und finde Fallen.

Ein Klick auf den jeweiligen Titel, und es gibt etwas zu lesen. Unten!

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Perspektivwechsel:

Hackerin versus IT-Sicherheits-Fachfrau

Vielleicht programmieren Frauen anders als Männer. Auf jeden Fall haben sie auch untereinander verschiedene Vorstellungen - zum Beispiel über Hacker und Nerds.

Was unterscheidet Hacker und IT-Sicherheitsfachleute?

Andrea "Princess" Wardzichowski (Hackerin): Meiner Meinung nach nicht viel. Letztere haben ihre "Skills" eben zu ihrem Beruf gemacht. Ein Hacker kennt sich mit einigen wenigen Dingen oder Programmen sehr gut aus und kann genau deshalb auch die Schwachstellen finden. Hacks haben aber nicht unbedingt etwas mit Technik zu tun, sondern damit, geschickte Lösungen zu finden und bei einem Problem einfach einmal über den Tellerrand hinauszublicken.

Maria Namestnikova (IT-Sicherheitsexpertin): Wir haben unterschiedliche Ziele und Wege dahin. Die meisten Hacker sind schlicht Diebe, die online arbeiten, sie versuchen, Information zu stehlen und sie für ihre Zwecke zu nutzen. Und wir sind wie Sicherheitsfirmen, die mit ihren Sicherheitssystemen Häuser oder Autos schützen, nur dass wir das mit Information tun.

Finden Sie es richtig, zwischen guten und bösen Hackern zu unterscheiden?

Princess: Schon, denn es gibt immer noch die Hackerethik, die wir im Chaos Computer Club und bei den Haecksen beherzigen. Industriespionage oder das Stehlen von personenbezogenen Daten finden sicher auch durch Hacks statt, dienen aber nie einem guten Zweck.

Namestnikova: Kommt drauf an, was man unter "gute Hacker" versteht! Es gibt "gute Hacker", die nach Sicherheitslücken in legaler Software suchen, um das zu reparieren. Manche arbeiten auch für die Polizei oder für Regierungen. Ihr Ziel ist nicht der Hack selbst oder das Geld, das man hinterher stehlen kann, sondern sie versuchen, die Bösen zu fangen. Auch die im Moment beliebten Hacktivists werden als "gute Hacker" betrachtet. Aber würden Sie einen Unterschied machen zwischen einem Dieb, der in Ihr Haus einbricht und mit Ihrem ganzen Geld abhaut, und einem Dieb, der ins Haus einbricht, Kopien von allen privaten Unterlagen macht und die dann an jedem Baum in der Nachbarschaft aufhängt? Aus ethischer und moralischer Perspektive würden Sie darunter mehr leiden als unter dem ersten Fall.

Machen Frauen am Computer etwas anders als Männer?

Princess: Ich denke die Herangehensweise ist eine andere. Grob vereinfacht lesen Frauen zuerst das Handbuch, während Männer einfach losprobieren. Das scheint zwar im ersten Moment schneller zu Erfolgen zu führen, aber: Nach einer Weile kommt das gleiche heraus, keine Herangehensweise ist besser oder schlechter als die andere. Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen.

Namestnikova: Da bin ich gar nicht so sicher. Es geht nicht um Männer und Frauen. Wie jemand mit dem Computer arbeitet, wie er oder sie Daten analysiert und so weiter hängt nicht vom Geschlecht, sondern von der Persönlichkeit ab.

Sind Sie ein Nerd - und was ist das überhaupt?

Princess: Die Bezeichnung Nerd hat meiner Meinung nach einen recht negativen Beiklang, man stellt sich da oft einen ungesund lebenden Menschen vor, der im Dunkeln sitzt, vor sich hin programmiert oder zockt und sich Pizza vom Bringdienst kommen lässt. Diese Leute gibt es natürlich, aber es gibt auch diejenigen mit Spaß am Gerät über ihren Beruf hinaus, oder die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, mit Begeisterung jede neue technische Errungenschaft erwerben und testen bis hin zum Auseinandernehmen. Und: Frauen können in diesem Gebiet Spezialistinnen sein, ohne dabei kurze Haare und Latzhosen tragen zu müssen.

Namestnikova: Ich weiß nicht so genau, ob ich als Nerd durchginge. Wenn man mich anschaut oder mit mir über allgemeine Themen spricht, würde man nie darauf kommen, mich für einen Nerd zu halten. Andererseits habe ich Hobbys, die schon irgendwie nerdig sind: Ich spiele Hardcore-Brettspiele, lese Fantasy-Romane und liebe Comic-Verfilmungen. Ich lese keine Comics, das ist einfach nicht Teil der russischen Kultur, aber ich glaube, es würde mir gefallen.



Die Hackerin: Andrea "Princess" Wardzichowski
In der elften Klasse hat Andrea "Princess" Wardzichowski ihren ersten Code geschrieben - ein Malprogramm, inspiriert von der Comic-Figur Garfield. Wardzichowski ist eine Haeckse: So nennt sich eine Frauengruppe im Chaos Computer Club. Seit November 1990 bewegt sie sich im Internet und hat dessen Entwicklung von einem rein akademischen Netzwerk der Vor-WWW-Zeit zu einem Massenmedium verfolgt. Hauptberuflich ist sie in der Technikabteilung eines nicht-kommerziellen Internetproviders beschäftigt. Seit 2001 engagiert sie sich zudem beim Chaos Computer Club Stuttgart e.V. und tritt dort für "Spaß am Gerät" ebenso wie für Umsicht im Umgang mit Daten und Technologie ein. www.haecksen.org

Die IT-Sicherheitsexpertin: Maria Namestnikova
Maria Namestnikova war schon mit elf Jahren zu Hause die Einzige, die den Computer zum Laufen bringen konnte, wenn etwas nicht funktionierte. Sie kam 2008 als Junior Spam Analyst zu Kaspersky Lab. Dort beschäftigt sie sich mit deutschsprachigem Spam und beteiligt sich an den Bildungsprogrammen des Unternehmens. Seit 2010 ist sie Senior Spam Analyst. Zuvor arbeitete sie als Übersetzerin bei einer Reihe russischer IT-Firmen. Sie machte einen Abschluss in Linguistik an der Staatlichen Pädagogischen Universität Moskau. www.kaspersky.com

 

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